Das mittlerweile in die Jahre gekommene Netz ISDN verschwindet langsam, aber sicher aus der deutschen Telekommunikationslandschaft – in der nächsten Zeit wird ISDN von der Deutschen Telekom nach und nach abgebaut. Die dadurch entstehenden Konsequenzen für mittelständische Unternehmen haben wir bereits in einem Hauptartikel zusammengefasst („ISDN wird abgeschafft – Telekom stellt auf NGN um“). Für die meisten Telekom-Kunden stellt sich nun die Frage nach sinnvollen Alternativen zum scheidenden ISDN. Wir haben die wichtigsten Möglichkeiten zusammengefasst.
Die Alternative: Breitband – aber bitte mit Leistungsreserven!
Geht es nach den Vorstellungen der Deutschen Telekom, so ist das „Next Generation Network“ – kurz „NGN“ – der einzig wahre Nachfolger für ISDN. Über diese von der Telekom bereitgestellte Leitung sollen sämtliche Dienste wie VoIP-Telefonie und Internet abgewickelt werden; eine gegenseitige Beeinflussung kann dabei allerdings nicht ausgeschlossen werden. Ein Beispiel: Wird die neue Anbindung für einen größeren Download genutzt, kann darunter die Qualität bei einem gleichzeitigen Telefongespräch leiden. Knackser, Rauschen und sogar ein Abbruch des Gesprächs können die Folge sein.
Was im Privatbereich meist lediglich ein vorübergehendes Ärgernis darstellt, kann sich im Unternehmen unter Umständen sogar negativ auf das Tagesgeschäft auswirken. Daher empfiehlt es sich, als Alternative auf einen Anschluss zu setzen, dessen Bandbreite genug Reserven für alle möglichen Sitationen und Szenarien bietet. Auch hier ein Beispiel: Erfahrungsgemäß sollte ein Büro mit zehn Mitarbeitern mindestens über einen VDSL 25-Anschluss verfügen, um Telefonie und Internetanwendungen problemlos gleichzeitig nutzen zu können. Mittels eines SIP-Trunks können hier (fast) beliebig viele Sprachkanäle geschaltet werden. Weitere Anwendungen wie zentrale Druckserver erhöhen den Bandbreitenbedarf zusätzlich. Über ein professionelles Bandbreiten-Management kann die zur Verfügung stehende Übertragungsleistung perfekt ausgenutzt werden.
Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit
ISDN hatte und hat einen großen Vorteil: Die Technik ist äußerst robust und bietet daher eine extrem hohe Verfügbarkeit. Das gilt leider nicht für alle Breitband-Anschlüsse, die aktuell auf dem Markt sind – hier sind die Qualitäten stark unterschiedlich. Das Schlusslicht markieren hier Consumer-Produkte wie DSL-Zugänge mit etwa 97,5 Prozent Verfügbarkeit; im professionellen Bereich liegen Ethernet-Verbindungen bei 99 Prozent bis hin zu 99,99 Prozent (bei vorhandener Redundanz). Zum besseren Verständnis: Eine Verfügbarkeit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der gesamte Anschluss fast zehn Tage im Jahr nicht erreichbar sein kann, ohne dass dem gewählten Provider ein Vertragsbruch vorzuwerfen wäre. Wer hier auf eine hochverfügbare Lösung setzt, zahlt mehr, geht aber auf Nummer Sicher.
Ländliche Gegenden haben das Nachsehen
Unternehmen, die sich außerhalb von Ballungsgebieten angesiedelt haben, könnten mit dem Wegfall von ISDN vor ein ungleich größeres Problem gestellt werden: Hat die Telekom ihr Breitbandnetz am jeweiligen Standort nicht ausgebaut, gestaltet sich die Umstellung aufs NGN oder ein vergleichbares DSL-basiertes Produkt schwierig oder ist sogar unmöglich. Hier bietet sich der Einsatz einer Ethernet-Anbindung an, die allerdings mit im Vergleich hohen Kosten verbunden ist.
Ihre Fragen zum Ende von ISDN und möglichen Alternativen beantworten wir auch gerne persönlich – sprechen Sie uns einfach an! Viele weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Spezialseite zum Thema unter www.isdnte.de .