In Zeiten steigender Cyber-Bedrohungen sind robuste Netzwerke ein wichtiger Baustein für den störungsfreien und sicheren Betrieb von Organisationen der Kritischen Infrastrukturen (KRITIS). Denn eine Unterbrechung von IT-Diensten in der KRITIS, beispielsweise durch Cyber-Attacken oder technische Störungen, kann weitreichende Folgen für die Gesellschaft und die Wirtschaft haben. Deshalb hat auch der Gesetzgeber reagiert und die Vorschriften insbesondere für KRITIS-Organisationen verschärft: Die neue NIS-2-Richtlinie aus 2023 verpflichtet Unternehmen, höchste Standards in Bezug auf die Cyber-Sicherheit einzuhalten und ihre Netzwerke gegen Störungen und Angriffe verschiedenster Art abzusichern. Hierbei spielt das Wide Area Network (WAN) eine zentrale Rolle, da WAN-Strukturen die verschiedenen Standorte und Systeme von Organisationen der Kritischen Infrastruktur oft über weite Entfernungen miteinander verbindet – und dadurch ein leichtes Ziel für Hacker und Cyber-Attacken darstellt. In diesem Blog-Artikel beleuchten wir die Bedeutung von WAN-Netzwerken für KRITIS-Organisationen und zeigen auf, welche technischen Maßnahmen notwendig sind, um WAN-Infrastrukturen effektiv gegen Ausfälle und Angriffe zu schützen.
Die Grundpfeiler für WAN-Sicherheit in der KRITIS: Redundanz…
Die Vergangenheit hat gezeigt: Netzwerkausfälle, die durch Hardwareprobleme, Naturkatastrophen oder gezielte Cyber-Angriffe verursacht werden, können einen Betrieb komplett stilllegen, sofern keine geeigneten Schutzmechanismen vorhanden sind. Das führt insbesondere in KRITIS-Organisationen mit ihrer wichtigen Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen zu schwerwiegenden Problemen, wenn zum Beispiel die Wasserversorgung in einer ganzen Region ausfällt, Krankenhäuser nicht mehr auf digitale Patientenakten zugreifen können und Operationen verschoben werden müssen oder das Telefonnetz in einer Großstadt nicht mehr funktioniert. Deshalb sind Betreiber der Kritischen Infrastruktur gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit zu planen und nachhaltig zu implementieren. Die Idee hinter dieser gesetzlichen Verpflichtung? Mit einer klugen IT-Sicherheitsstruktur und einem robusten WAN lässt sich das Ausfallrisiko in der KRITIS deutlich reduzieren. Ein technischer Ansatz für die Sicherung der WAN-Infrastruktur ist die Umsetzung von Backup- und Redundanzlösungen. Das bedeutet, dass alternative Wege und Technologien vorhanden sind, die im Falle eines Ausfalls sofort einspringen können.
… und „vermaschte“ Netzwerke
KRITIS-Organisationen sollten deshalb auf sogenannte „vermaschte“ Netzwerke setzen, um eine möglichst hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dabei wird das WAN-Netzwerk so aufgebaut, dass multiple Verbindungen und Pfade existieren, über die Daten im Falle eines Ausfalls einer Verbindung auf einer anderen Route transportiert werden können. Zusätzlich ist die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern wie der Deutschen Telekom oder lokalen Netzwerkbetreibern essenziell, die beim Aufbau von maßgeschneiderten Access-Lösungen und Punkt-zu-Punkt-Verbindungen unterstützen können. Das sorgt nicht nur für hohe Verfügbarkeit, sondern ermöglicht auch die individuelle Anpassung der Netzwerkkomponenten an die spezifischen Anforderungen der KRITIS. Als ITK-Dienstleister mit erfolgreicher ISO 27001-Zertifizierung und langjähriger Erfahrung hat sich NETHINKS auf die Vernetzung und Absicherung von KRITIS-Unternehmen spezialisiert. Durch den Einsatz von Dual-Tier-1-Carriern und georedundanter Anbindung garantieren wir eine stabile und ausfallsichere Netzwerkarchitektur, die selbst in Krisensituationen zuverlässig funktioniert.
Wiederherstellungsmaßnahmen & Co. – Wie man sich auf den Ernstfall vorbereitet
Doch auch das bestgesicherte Netzwerk kann durch unvorhersehbare Ereignisse in Gefahr geraten. Um im Ernstfall schnell und effizient reagieren zu können, sollten KRITIS-Organisationen deshalb einen umfassenden Wiederherstellungsplan für ihre WAN-Netzwerke entwickeln. Ein zentraler Bestandteil dieser Planung ist die klare Definition von Recovery Time Objectives (RTO) und Recovery Point Objectives (RPO). Diese Kennzahlen helfen dabei, festzulegen, wie schnell ein System nach einem Ausfall wiederhergestellt werden muss (RTO) und wie viele Daten im schlimmsten Fall verloren gehen dürfen (RPO). Kritische Netzwerkknoten und Verbindungen sollten im Falle eines Ausfalls priorisiert behandelt werden, um den Betrieb schnell wieder aufnehmen zu können. Ein weiterer entscheidender Schritt ist die proaktive Kommunikation und Koordination mit Netzbetreibern und anderen Partnern. Denn nur durch eine enge Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass notwendige Wiederherstellungsmaßnahmen zügig und zielgerichtet eingeleitet werden.
Regelmäßige Tests & Validierung – Verlässlichkeit von Backup- und Wiederherstellungsplänen
Die beste Backup-Strategie und der robusteste Wiederherstellungsplan sind nur dann effektiv, wenn sie regelmäßig getestet und validiert werden. Ohne regelmäßige Überprüfung und Optimierung besteht das Risiko, dass im Ernstfall Maßnahmen nicht so funktionieren, wie sie in der Vergangenheit geplant wurden. Um die technische Robustheit ihrer WAN-Netzwerke sicherzustellen, sollten Betreiber Kritischer Infrastrukturen deshalb regelmäßige Tests und Simulationen durchführen. Sogenannte Failover-Tests und simulierte Netzwerkausfälle sind für die Prüfung von Backup- und Redundanzstrategien dabei besonders effektiv. Diese Art von Tests unterstützt KRITS-Organisationen dabei, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Auch die Definition von RTOs und RPOs sollte auf Basis der Testergebnisse regelmäßig überprüft und angepasst werden, damit die Wiederherstellungsziele auch unter realen Bedingungen erreicht werden. Neben den Funktionstests ist es auch wichtig, die Netzwerkarchitektur und die Betriebskonzepte kontinuierlich zu verbessern. Denn nur durch eine stetige Weiterentwicklung können KRITIS-Organisationen ihre Netzwerke auch in Zukunft sicher und stabil betreiben.
Fazit
Robuste WAN-Netzwerke sind für KRITIS-Unternehmen von essenzieller Bedeutung, um Ausfallsicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Der Schlüssel liegt in einer sorgfältigen Planung, der erfolgreichen Implementierung von Backup- und Redundanzlösungen und einer engen Zusammenarbeit mit zuverlässigen Partnern und spezialisierten Dienstleistern, die auf Grundlage der ISO 27001 arbeiten. Mit regelmäßigen Tests und der kontinuierlichen Verbesserung der Netzwerkinfrastruktur kann garantiert werden, dass Betreiber von Kritischen Infrastrukturen auch in Krisensituationen handlungsfähig bleiben. Die steigende Bedrohungslage durch immer komplexer werdende Cyber-Angriffe und technische Störungen wird auch in Zukunft robuste Netzwerke erforderlich machen, um die Stabilität und Sicherheit von Netzwerken in der KRITIS mithilfe modernster Technologien und Lösungen dauerhaft zu erhöhen.
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