Mehr Sicherheit für WAN-Infrastrukturen: Praktische Tipps für ein sicheres Netzwerk in der KRITIS

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In einer vernetzten und digitalisierten Welt sind Wide Area Networks (WAN) von hoher Bedeutung für die Kommunikation und den Datenaustausch über große Entfernungen. WAN-Infrastrukturen verbinden geografisch verteilte Netzwerke und ermöglichen es Unternehmen oder Regierungsbehörden, ihre IT-Ressourcen übergreifend zu nutzen. Dabei spielen WANs auch eine zentrale Rolle bei der Vernetzung von Organisationen der Kritischen Infrastruktur (KRITIS), die eine hohe Bedeutung für das staatliche Allgemeinwesen haben, zum Beispiel in den Bereichen Verkehr, Wasserversorgung, IT, Telekommunikation oder Gesundheit. Zusammen mit dieser hohen Bedeutung für die alltägliche Versorgung und die öffentliche Sicherheit steigt auch die Notwendigkeit, die WAN-Infrastrukturen der KRITIS vor den vielfältigen Bedrohungen im Cyberspace wie Malware, Phishing-Mails oder andere Angriffe zu schützen.

Der Gesetzgeber hat auf diese steigende Bedrohungslage durch Cyber-Attacken reagiert: Die zweite EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2; 2022) und das deutsche IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (2021) zielen darauf ab, die Sicherheit und Resilienz von Netzwerken und IT-Systemen nachhaltig zu verbessern. Dabei betonen die neuen Regelwerke den großen Stellenwert eines robusten Sicherheitskonzepts für WAN-Infrastrukturen, das nicht nur auf die aktuellen Gefahren reagiert, sondern auch auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet ist. Nach einem Überblick über die Gefahren der steigenden Bedrohungslage stellen wir in diesem Blogartikel praktische Maßnahmen vor, die Netzwerke in KRITIS-Organisationen langfristig schützen und schädliche Auswirkungen von Cyber-Attacken minimieren.

Vielfältige Bedrohungen für WAN-Infrastrukturen

Insbesondere WAN-Infrastrukturen sehen sich einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt, die von klassischen Angriffen wie Distributed Denial of Service (DDoS) bis hin zu komplexeren Bedrohungen wie Man-in-the-Middle-Angriffen (MITM) und der Verbreitung von Malware reichen. Unsichere oder veraltete Netzwerkkomponenten im WAN erhöhen dabei das Risiko eines Angriffes, da sie ein einfaches Ziel für Angreifer bieten. Neben diesen externen Bedrohungen drohen auch interne Gefahren: Insider-Bedrohungen – ob durch absichtliches Fehlverhalten oder durch menschliches Versagen – können schwerwiegende Sicherheitslücken verursachen und die gesamte Netzwerkstruktur gefährden.

NIS-2 & IT-Sicherheitsgesetz 2.0 – Spezifische Anforderungen an die KRITIS

Betreiber von Organisationen der kritischen Infrastruktur stehen durch die neuen Regelungen in der NIS-2-Richtlinie und dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 vor besonderen Herausforderungen, da sie höheren Anforderungen bei Netzwerk- und Informationssicherheit unterliegen. Dies betrifft beispielsweise die Pflicht, Sicherheitsvorfälle im Netzwerk und in der IT unverzüglich zu melden und IT-Störungen transparent zu dokumentieren. Diese neuen Pflichten erfordern von KRITIS-Organisationen also eine noch sorgfältigere Planung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Bei einer Vernachlässigung der Meldepflicht drohen hohe finanzielle Strafen und weitere juristische Konsequenzen. Doch so weit muss es nicht kommen: Denn mit der Implementierung umfassender Maßnahmen zur Absicherung der WAN-Infrastruktur sowie der Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitern können die Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein in KRITIS-Organisationen nachhaltig erhöht werden.

Konzepte aus der Praxis für ein sicheres WAN

Die vielfältigen Bedrohungen für die WAN-Infrastruktur lassen sich mit einer vorrausschauenden Planung und der Umsetzung entsprechender Maßnahmen effektiv abwehren, um so das Risiko des Ausfalls kritischer Dienste zu minimieren. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen die folgenden Bereiche:

-Physische Sicherheit: Die Sicherheit der WAN-Infrastruktur beginnt mit der physischen Sicherheit. Rechenzentren und Netzwerkkomponenten müssen durch Zugangskontrollen und andere physische Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden. Auch die Kommunikationsleitungen, wie Glasfaserkabel, sollten gegen Sabotage und andere schädliche Eingriffe abgesichert sein, um die Integrität der Datenübertragung zu gewährleisten.
-Netzwerksicherheit: Eine zentrale Rolle in der Sicherung von WAN-Infrastrukturen spielt die Netzwerksicherheit. Hierzu gehört die Segmentierung des Netzwerks, um die Ausbreitung von Angriffen zu begrenzen. Firewalls, Intrusion Detection Systems (IDS) und Intrusion Prevention Systems (IPS) sind wichtige Werkzeuge, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Zudem sollten die übermittelten Daten sowohl im Transit als auch im Ruhezustand verschlüsselt werden. Der Einsatz von Virtual Private Networks (VPN) ermöglicht eine sichere Kommunikation, auch über potentiell unsichere Netzwerke.
-Zugriffsmanagement: Darüber hinaus ist ein effektives Zugriffsmanagement ausschlaggebend, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf sensible Netzwerkbereiche zugreifen können. Die Implementierung einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und eines rollenbasierten Zugriffskontrollmanagements (RBAC) ist eine bewährte Methode, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Diese Zugriffsrechte sollten in regelmäßigen Abständen kritisch überprüft und entsprechend angepasst werden.
-Überwachung & Reaktion: Die kontinuierliche Überwachung des Netzwerks ist im Rahmen einer durchdachten WAN-Sicherheitsstrategie ebenfalls unerlässlich, um Anomalien frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können. Security Information and Event Management-Systeme (SIEM) unterstützen bei der zentralen Überwachung und Analyse von Sicherheitsereignissen und können dabei helfen, potenzielle Bedrohungen rechtzeitig zu identifizieren. Incident-Response-Pläne sollten bereits im Vorfeld entwickelt und regelmäßig aktualisiert werden, um im Falle eines Sicherheitsvorfalls schnell und effektiv handeln zu können.

Fazit

Die Absicherung von WAN-Infrastrukturen macht einen umfassenden und integrierten Ansatz erforderlich, der alle Aspekte der Sicherheit – von der physischen Sicherheit über das Netzwerkschutz bis hin zum Zugriffsmanagement – abdeckt. Durch die wachsende Anzahl an Bedrohungen und die steigenden regulatorischen Anforderungen ist es unerlässlich, dass WAN-Betreiber in der KRITIS ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich verbessern und an neue Bedrohungen anpassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass WAN-Infrastrukturen nicht nur kurzfristig, sondern auch in Zukunft vor schädlichen Cyber-Angriffen geschützt sind.

Ein weitsichtiger Blick auf künftige Entwicklungen ist hierbei besonders wichtig: Denn die Cyber-Sicherheit steht vor einem Wandel, der durch technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen vorangetrieben wird. Diese neuen Technologien können die Erkennung und die angepasste Reaktion auf Bedrohungen aus dem Cyberspace aktiv unterstützen. Neben Zero-Trust-Architekturen, die keinem Benutzer oder Gerät automatisch vertrauen, wird auch der Einsatz von Quantum-Safe-Verschlüsselungstechnologien in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um Daten beispielsweise vor Angriffen mit Quantencomputern zu schützen.

Ihre Organisation zählt zur Kritischen Infrastruktur und Sie haben Fragen zum nachhaltigen Schutz Ihres WAN? Die Experten von NETHINKS stehen Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.

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