DIGITAL FUTUREmag – ein Interview mit Uwe Bergmann

Die osthessische NETHINKS GmbH unterstützt als Expertin in Sachen Informations- und Kommunikationstechnologie mit etablierten Lösungen und Services Mittelständler beim Betrieb sowie der überwachung betriebseigener IT-Infrastrukturen. Insbesondere der Bereich Data Security spielt dabei eine große Rolle.  NETHINKS-Geschäftsführer Uwe Bergmann spricht im aktuellen DIGITAL FUTUREmag-Interview darüber, was sein Business mit einem dänischen Spielzeughersteller zu tun hat, worauf KMU gerade jetzt beim Thema Cyber Crime unbedingt achten sollten, weshalb Weiterbildung nicht nur persönlich, sondern auch kollektiv deutliche Vorteile bringt und warum vor allem in Krisenzeiten eine gesunde Mischung im zwischenmenschlichen Austausch wichtig als auch richtig ist.

DIGITAL FUTUREmag: NETHINKS wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Glückwunsch zu einem Vierteljahrhundert erfolgreicher IT-Services und -Lösungen Made in Fulda. Können Sie uns einen kurzen Abriss zu Ihrer Firmenhistorie geben und was Ihre zukünftigen technologischen wie internen Ziele sowie Vorhaben sind? Ganz wichtig dabei: Wie profitier(t)en Ihre KundInnen davon?

 

Uwe Bergmann: Das Unternehmen wurde 1996 unter dem Namen regio[.NET] GmbH als IT-Serviceprovider (ISP) gegründet. Ich selbst stieg im Jahr 2003 als Fremdgeschäftsführer ein und wurde ein Jahr später Teilhaber, weil ich sah, welch unglaubliches Potenzial das Unternehmen und seine Mitarbeitenden haben. Seit 2017 hat nun unser Eigengewächs Bastian Marmetschke gemeinsam mit mir die Geschäftsführung inne. Im Jahr 2004 haben wir die Firma in NETHINKS GmbH umbenannt, damit der überregionalen Ausrichtung Ausdruck verliehen und uns gleichzeitig vom reinen ISP zum IT-Infrastrukturanbieter weiterentwickelt. Unser Produktportfolio wurde seit der Gründung deutlich erweitert. Wir haben den Anspruch, intelligente Netzwerklösungen zu bieten, und zwar ganzheitlich. Mittlerweile fußt NETHINKS auf drei Säulen und ist natürlich breiter gefächert als damals zum Start. Wir sorgen bei mittelständischen Unternehmen dafür, dass sie eine kluge Vernetzung und schnelle Kommunikation von Firmenzentrale zu Filialen, Produktionsstandorten, Lagern oder Home-Offices genießen. Wir bieten unseren KundInnen ein für sie optimales Telefonie-System, mit – wenn gewünscht – mehr als 1.000 Nebenstellen an. Und das absolut verlässlich. Wir betreuen beispielsweise eine Krankenhaus-Kette, die über uns telefoniert. Der weitere Bereich, der stark angefragt ist, ist Web&Mail. Wir können unseren KundInnen umfassende, auf sie abgestimmte, Komplettlösungen anbieten. Ich vergleiche das gerne mit Lego-Bausteinen. Wir bauen die einzelnen Teile so zusammen, wie es der Kunde möchte – und wie es am besten zu ihm passt. Wir haben eine klare Strategie, die erst mal auf das Jahr 2026 ausgelegt ist. Wir möchten die Zahl unserer Mitarbeitenden bis dahin von 30 auf 60 erhöhen. Auch den Umsatz wollen wir bis dahin verdoppeln. Wir sind immer auf dem aktuellen Stand der Technik, haben unglaublich gute Produkte in Planung und motivierte Männer und Frauen mit tollen Ideen, die für uns arbeiten. Wir blicken voller Optimismus und Tatendrang auf die kommenden Jahre. Die KundInnen werden ihre Freude an uns haben.

 

DIGITAL FUTUREmag: Meldungen von Hacker-Angriffen auf bekannte Konzerne, aber jetzt auch vermehrt auf KMU sorgen für Aufsehen. Eine Herausforderung, der Sie sich als Experten souverän stellen. Wie kann NETHINKS mit geeigneten Maßnahmen bspw. mittelständische Firmen vorbeugend schützen oder Betroffenen zielführend helfen? Was ist für EntscheiderInnen zu beachten, um den Verlust oder Missbrauch eigener, sensibler Daten durch Cyber-Kriminelle zu verhindern?

 

Uwe Bergmann: Die Angriffe von Hackern auf Unternehmen und KMU haben in der Tat in den vergangenen Tagen und Wochen eine neue Qualität erreicht. Bereits im Jahr 2019 entstand der deutschen Wirtschaft ein Schaden von rund 100 Milliarden Euro durch Sabotage, Datendiebstahl und Spionage. In diesem Jahr wird er deutlich höher sein. Jedes Unternehmen muss sein Netzwerk und seine Daten schützen und sich gegen solche Hacker-Angriffe wappnen. Gerade in Pandemie-Zeiten wurden MitarbeiterInnen ins Home-Office entsandt, ohne dass sich Verantwortliche ausreichend über die Datensicherheit Gedanken machen. Vorab sollte geklärt sein, dass alle Daten sicher sind und niemand darauf zugreifen kann, der dazu keine Berechtigung hat. Hier wurde in vielen Firmen zu arglos agiert. Wenn private Rechner am Firmennetzwerk hängen, ist die Gefahr einfach größer, dass Eindringlinge Zugriff erhalten. Notebooks sollten immer Firmen-Notebooks sein. Mit NETHINKS haben die Unternehmen einen zuverlässigen und erfahrenen Partner an ihrer Seite, der für sie eine individuelle Beratung und Lösung im Bereich der Sicherung des firmeneigenen Netzwerks konzipiert. Ganz gleich, ob Firewalls oder DDoS-Schutz: Wir bilden die Abwehrreihe gegen Hacker-Angriffe. Gemeinsam mit hochkarätigen PartnerInnen, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik qualifiziert sind, sorgen wir beispielsweise im DDoS Bereich für optimierte Lösungen. Unsere KundInnen haben die Wahl, ob nur eine einzelne Webseite oder ganze IT-Adressbereiche vor Angriffen geschützt werden sollen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir zahlreichen Unternehmen geholfen, sich vor solchen Attacken zu schützen beziehungsweise das Schlimmste nach Angriffen verhindert.

 

DIGITAL FUTUREmag: Weiterbildung, insbesondere in Form digitaler Formate, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, um Know-How zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Aspekt, der bei NETHINKS groß geschrieben wird. Welche Möglichkeiten bieten Sie Ihren Mitarbeitenden an, um fachlich immer up to date zu bleiben? Gibt es dabei auch einen Rat, den interessierte Personalverantwortliche unbedingt beachten sollten?

 

Uwe Bergmann: Wir haben schon immer großen Wert auf Aus- und Weiterbildung gelegt. Wenn jemand aus unserem Team auf uns zukommt und sich weiterbilden möchte, dann machen wir das möglich. Schließlich profitiert das gesamte Unternehmen davon, wenn der bzw. die MitarbeiterIn nach Abschluss des Seminars sein/ihr Wissen weitergibt. Selbstverständlich haben wir während der Pandemie verstärkt auf Online-Angebote zurückgegriffen und sie auch selbst angeboten. Es ist sehr gut, dass dieser Bereich deutlich ausgebaut wurde. Aber: Wer vier Tage am Stück jeweils acht Stunden lang am Rechner sitzt, um zu lernen, der kann den gesamten Inhalt doch gar nicht speichern. Zumal er im Betrieb möglicherweise abgelenkt wird. Ich bin ein großer Freund von Schulung und Präsenz vor Ort. Das mag sich für den Geschäftsführer eines ITK Unternehmens vielleicht seltsam anhören. Ein Seminar in einer anderen Stadt kann ja schließlich auch eine Belohnung für die Mitarbeitenden oder zumindest eine Abwechslung sein. Schließlich besteht ja nach Abschluss des Tagesprogramms auch noch die Möglichkeit, sich den Ort anzuschauen. Und ganz wichtig ist auch der Austausch unter den TeilnehmerInnen des Seminars. Wenn du etwas nicht gleich kapierst, fragst du deinen Nachbarn. Deshalb haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Mitarbeitenden mehr bei Präsenztermin gelernt haben als in Webinaren. Das ist mein Rat an Personalverantwortliche. Es kommt aber auch immer auf den Inhalt und Umfang der Weiterbildung an.

 

DIGITAL FUTUREmag: Das Pandemiegeschehen hält uns noch immer in Atem: Auf Einschränkungen folgen Lockerungen und umgekehrt. Wie gestaltet NETHINKS aktuell Gespräche mit GeschäftspartnerInnen oder die Betreuung von KlientInnen? Sind klassische Vor-Ort-Besuche Ihres Sales Teams derzeit wieder realistisch bzw. Teilnahmen als Aussteller bei Messen geplant?
Oder setzen Sie nun perspektivisch eher auf digitale Kanäle, um Ihren Zielgruppen flexibel zur Verfügung zu stehen?

 

Uwe Bergmann: Wir haben ganz zu Beginn der Pandemie dafür gesorgt, dass sich unsere Leute regelmäßig testen lassen. Generell haben wir Corona sehr ernst genommen, schnell ein ausgeklügeltes Hygienekonzept entwickelt und auch viele Mitarbeitende ins Home-Office geschickt. Besuche bei uns oder Außer- Haus-Termine haben wir auf ein Minimum reduziert. Und natürlich haben wir auch die Vorzüge von digitalen Meetings kennengelernt. Oft spart man Zeit und Geld, wenn man sich online bespricht. Feststellen kann man: Mit allen KundInnen, bei denen wir einmal persönlich waren, hat es online super funktioniert. Mit neuen Kunden ist es eher schwierig. Da kommt im persönlichen Gespräch dann doch besser rüber, wie der andere tickt und welche Wünsche er hat. Wir sind alle Menschen: Und Menschen umgeben sich halt gerne mit anderen Menschen. Das liegt in unserer Natur. Im Oktober wollen wir bei der it-sa, Europas größte Fachmesse für IT-Security, vertreten sein. Eine solche Veranstaltung täte persönlich gut. Aber selbstverständlich werden wir die aktuellen Entwicklungen abwarten und Entscheidungen der Bundesregierung respektieren. Wenn wir gefragt werden, ob Kommunikation persönlich oder digital stattfinden soll, dann antworten wir: Wir werden das eine tun, ohne das andere zu lassen.

 

DIGITAL FUTUREmag: Vielen Dank für Ihre abwechslungsreichen Einschätzungen, Tipps und Ausblicke. Ich möchte mich auch bei Ihnen für die bereits jahrelange gute Zusammenarbeit bedanken und wünsche Ihnen auf dem weiteren Weg noch viel Erfolg und die Energie, die Sie bis hierher gebracht hat!

 

Das Interview können Sie auch nochmal hier in dem DIGITAL FUTURE mag nachlesen.

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