Umsatzeinbußen und Zensuren – Die WM im Internet

Olé olé – kaum jemand kommt momentan an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien vorbei. Nur die konsequentesten Verweigerer schaffen es, sich dem südamerikanischen Spektakel zu entziehen. Das bemerkt vor allem der Einzelhandel: Nicht nur, dass während wichtiger Spiele Straßen und Ladengeschäfte quasi menschenleer sind – nach einer Umfrage des E-Commerce-Centers Köln fürchten momentan auch manche Online-Händler erhebliche Umsatzeinbußen, da viele Menschen „nur Fußball im Kopf“ hätten und daher das Interesse an manchen Warengruppen verlieren. Keine Probleme haben dagegen Hersteller und Distributoren von Sportartikeln: Fußballschuhe, Trikots und Fußbälle finden aktuell reißenden Absatz.
 

Fifa zensiert Fernsehbilder – Die „Wahrheit“ gibt´s im Web

Dass der Welt-Fußballverband Fifa darum bemüht ist, seinem Sport und den damit verbundenen Veranstaltungen ein möglichst gutes Image zu verpassen, ist kein Geheimnis. Was viele Fernseh-Zuschauer jedoch nicht wissen: Die Fifa zensiert die offiziellen TV-Bilder, die auf Fernsehgeräte in aller Welt übertragen werden. Sogenannte „Flitzer“ – also Menschen, die während eines Spiels über das Spielfeld laufen, dabei meist leicht bekleidet oder nackt sind und oft eine politische Botschaft transportieren wollen – sind der Fifa ein Dorn im Auge. Fängt eine der Stadion-Kameras Bilder eines solchen Flitzers ein, wird sofort alternatives Material von der Ersatzbank, den Trainern oder von Fans gezeigt. Allerdings geht der Plan des internationalen Fußballverbandes nicht auf, denn Original-Bildmaterial oder Fan-Aufnahmen finden grundsätzlich einen Weg ins Internet und werden über soziale Medien in Windeseile verbreitet.
Beim Spiel Deutschland gegen USA kannte ein Fußball-Fan kein Halten mehr und rannte mit einem Badetuch vom 1. FC Bayern über den Platz. Nicht im TV zu sehen, dafür aber bei Youtube:

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WM bewegt die „OpenStreetMap“

Übrigens: Auch auf die Weiterentwicklung mancher Open-Source-Projekte hat die Fußball-WM eine Auswirkung. Ein aktuelles Beispiel ist die OpenStreetMap, die unter anderem auch vom Monitoring-Tool OpenNMS genutzt wird: Rund um die Fußballstadien in Brasilien haben sich in den letzten Wochen und Monaten viele Veränderungen ergeben – Straßen wurden neu gebaut, Verläufe bereits bestehender Wege angepasst und zahlreiche neue Gebäude errichtet. Diese Modifikationen hat die OpenStreetMap-Community zeitnah in ihr Kartenmaterial eingepflegt, was zu einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Editierungen geführt hat. Über Data-Collection-Dienste wie „ito! map“ können diese Vorgänge sichtbar gemacht werden (Beispiel „Arena Corinthians“).

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