Fenster, die sich bei gutem Wetter und angenehmer Außenluft automatisch öffnen und bei den ersten Regentropfen selbständig schließen? Decken- und Stehlampen, die ihre Lichtstärke an die Tages- und Nachtzeit und die Bedürfnisse ihres Besitzers anpassen? Wasser-, Gas- oder Stromzähler, die ihre Verbrauchsdaten kabellos an einen Laptop oder ein Smartphone übermitteln? Was nach Zukunftsvision klingt, ist in vielen Neubauten bereits Realität. „Home Automation“ – oder auch „Hausautomation“ – zielt darauf ab, Wohnen komfortabler, wirtschaftlicher und sicherer zu machen.
Komfort statt Privatsphäre?
Nachdem der US-amerikanische Internetgigant Google bereits im März dieses Jahres mit großem Medienecho in die „Home Automation“ eingestiegen ist (wir hatten darüber berichtet), ist dieser Bereich für viele Hausbesitzer und Bauherren noch interessanter geworden. Die Frage, inwiefern die Vernetzung technischer Einrichtung im eigenen Haus zur Verletzung der eigenen Privatsphäre führt, ist bis heute zwar nicht endgültig beantwortet worden – ungeachtet dessen erfreuen sich die Hausautomations-Systeme verschiedenster Hersteller wachsender Beliebtheit.
Eine Zentrale – viele Sensoren und Motoren
Unternehmen wie „HomeMatic“ und „z-Wave“ liefern alles, was das Herz technikaffiner Hausbesitzer höher schlagen lässt: von der vergleichsweise simplen Schaltsteckdose – auf Wunsch mit Überwachung der Energieverbrauchsdaten des angeschlossenen Gerätes – über Jalousiemotoren, Tür- und Fensterkontakte, Ver- und Entriegelungssysteme, Heizkörperthermostate, Bewegungsmelder, Wetterstationen und verschiedenste Sensoren. Im Mittelpunkt der Hausautomation steht eine Steuerungs- und Kontrollzentrale, über die viele Funktionen direkt gesteuert werden können, die aber in den meisten Fällen auch über eine Verbindung zum heimischen PC und zum Internet verfügt.
„Liebling, ich glaube, ich habe die Herdplatte angelassen“ – wer auf „Home Automation“ setzt, muss sich während seines Urlaubs wohl keine derartigen Sorgen mehr machen. Ein Blick aufs Smartphone gibt Aufschluss darüber, ob mit dem Eigenheim alles in Ordnung ist. Welche Folgen mögliche Sicherheitslücken in einem Automatisierungssystem haben könnten, ist allerdings noch nicht abzusehen – die Vorstellung, dass ein Hacker übers Internet beispielsweise die Temperatureinstellungen der Heizungsanlage verändert, könnte allerdings für den einen oder anderen Schweißausbruch sorgen.