„Alle Jahre wieder“ werden neue Mobilfunktechnologien vorgestellt und veröffentlicht. Zum ersten Mal wurde das bekannte 4G-Netz, vielen auch unter dem Namen „LTE“ geläufig, im Jahr 2006 von der heutigen Nokia Solutions and Networks erwähnt. Ab 2009 wurde die Technologie in Norwegen in Betrieb genommen; seit 2010 werden die Mobilfunkmasten in Deutschland fortlaufend ausgebaut. Dass dennoch genügend Funklöcher existent sind, dürfte kein Geheimnis sein. Nun steht das 5G-Netz in den Startlöchern.
Die Entwicklung schreitet voran
Auf dem Mobile World Congress stellte das schwedische Unternehmen Ericsson bereits 2015 einen Prototypen mit Versuchen und Messungen für die 5. Generation (5G) vor. In ersten Regionen wie in Schweden, Japan, Südkorea oder den USA dürfte die Technologie bereits 2020 marktreif sein. In Deutschland muss dafür zunächst der Ausbau des Glasfasernetzes weitergehen.
Mögliche Auswirkungen der neuen Mobilfunktechnologie
Mit 5G wurden Datenraten von mindestens 10 GBit pro Sekunde angekündigt – das neue Netz würde also die im Vergleich zum aktuellen LTE-Standard mehr als 10-fache Geschwindigkeit erreichen. Es wird von Latenzzeiten von unter einer Millisekunde und einem stark gesunkenen Energieverbrauch gesprochen. Weltweit sollen 100 Milliarden Mobilfunkgeräte gleichzeitig ansprechbar sein.
Sollten diese Pläne tatsächlich in diesem Ausmaß umgesetzt werden, werden zahlreichen neuen Geschäftsmodellen und Nutzungsprojekten die Türen geöffnet. Unzählige hinzukommende Geräte, die miteinander mobil kommunizieren und sich autark steuern, führen zu Möglichkeiten, die man sich teilweise noch gar nicht vorstellen kann – oder mag. Zum Beispiel werden durch 5G wichtige Grundlagen für das autonome Fahren geschaffen. Intelligentere Stromnetze und effizientere Logistikketten können entwickelt werden. Und auch andere Bereiche wie Medizin, Elektroindustrie, Chemie- und Maschinenbau werden davon profitieren.
Das Herunterladen von Bild-, Video- und Audio-Dateien wird der Vergangenheit angehören. Smart-Home-Endgeräte werden durch die Echtzeitkommunikation und hohe Übertragungsrate an Beliebtheit gewinnen. Komplizierte gesprochene Sprachen können anhand intelligenter Kopfhörer in Echtzeit übersetzt werden – standortunabhängig.
Hohe Kosten für High-Tech
Allerdings werden auch die Kosten einen wichtigen Teil der Auswirkungen ausmachen. Die Lizenzen für die 5G-Frequenzen werden voraussichtlich 2019 von der Bundesnetzagentur an die deutschen Provider versteigert werden. Von da an werden viele Milliarden Euro in den Netzausbau der Glasfaser-Infrastruktur und den Aufbau von neuen Sendemasten fließen. Von diesen Investitionssummen wird aller Voraussicht nach ein Teil auf die Verbraucher umgelegt. Zusätzlich müssen Endgeräte entwickelt werden, die den neuen 5G-Mobilfunkstandard unterstützen. Die bisher verwendeten Geräte werden den 5G-Standard nicht nutzen können.
Wann ist es soweit?
Wenn die Lizenzvergaben und Genehmigungen erst einmal allesamt erfolgt sind, werden vermutlich schon 2020 die ersten Regionen mit der neuen Technologie versorgt werden können. Die bisherigen Erfahrungen haben aber gezeigt, dass bis zu einem flächendeckenden Ausbau in Deutschland noch einige Jahre vergehen müssen.
Haben Sie Fragen zu mobiler Datenübertragung? Wenden Sie sich an unser fachkundiges Team!