In unserer Reihe „Begriffe aus der Netzwerktechnik“ beleuchten wir Fachbezeichnungen aus den Bereichen Netz, Standortvernetzung und Netzwerk-Sicherheit. Im letzten Newsletter hatten wir die Begriffe „CoS“ und „QoS“ näher beleuchtet (hier nachlesen). Heute wollen wir die Charakteristika der Datenübertragung mit Kupfer- und Glasfaserkabeln gegenüberstellen.
Auch in Zeiten von WLAN, LTE und anderen „drahtlosen“ Technologien hat die kabelgebundene Datenübertragung noch lange nicht ausgedient – in Sachen Geschwindigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit ist diese „klassische“ Übertragungstechnik nach wie vor unerreicht. Gerade bei Standortvernetzungen stellt sich häufig die Frage, welches Material den Anforderungen eines Netzwerks besser entspricht: Altbewährtes Kupfer oder moderne Glasfaser?
Kupferkabel kann mithalten
Kupferkabel hat einen unbestreitbaren Vorteil gegenüber seinem moderneren Pendant: Es ist in der Anschaffung wesentlich billiger. Auch in Sachen Geschwindigkeit kann das Halbedelmetall immer noch gut mithalten – theoretisch sind Übertragungsraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich. Spätestens beim Verlegen eines Kupferkabels werden aber erste Nachteile deutlich, denn die relativ dicken Kabelstränge sind störrisch und müssen in deutlichem Abstand zu anderen Daten- oder Stromleitungen verlegt werden, um Störungen und sogenanntes „Übersprechen“ zu vermeiden. Zudem eignet sich Kupfer nicht dafür, größere Entfernungen zu überbrücken – nach ungefähr 100 Metern ist Schluss.
Zukunftssicher, aber teurer: Glasfaser
Hier kann Glasfaser punkten: Dem modernen Material geht erst nach etwa 80 Kilometern die Puste aus – zumindest beim sogenannten Monomode-Kabel, das besonders dünn ist und sein etwas älteres Multimode-Pendant mittlerweile abgelöst hat. Zusätzlich ist Glasfaser auch sehr widerstandsfähig gegen Störungen und kann problemlos direkt neben anderen Leitungen verlegt werden. Die theoretisch realisierbare Bandbreite ist äußerst hoch: In Forschungsumgebungen haben Glasfaserleitungen bereits Geschwindigkeiten von fast 30 Terabit pro Sekunde ermöglicht.
Fazit
Glasfaserkabel bieten gegenüber Kupferkabeln zahlreiche Vorteile, die allerdings mit höheren Anschaffungskosten erkauft werden müssen. Moderne Glasfaser-Netzwerke sind besonders zukunftssicher; für die Anbindung einzelner Arbeitsplätze ans Netzwerk sind Kupferkabel allerdings auch weiterhin bestens geeignet, da sich die Vorteile von Glasfaserverbindungen hier kaum rechnen.